Beras Story

Heute auf der Laufbahn zu stehen und bei Wettkämpfen teilzunehmen, ist für mich etwas ganz besonderes. Mein Name ist Bera, ich bin zwanzig Jahre alt und ich habe im Alter von neun Monaten eine neue Leber transplantiert bekommen. Das neue Organ war für mich der Start in ein neues Leben…

Meine Eltern hatten sich entschieden, mir ein möglichst „normales Leben“ zu ermöglichen. Vieles fängt im Kopf an, auch Hürden, die man sich selbst stellt. Die Frage ist also, wie man mit solchen Situationen umgeht. Ich bin meinen Eltern bis heute dankbar, dass sie mich in keiner Weise eingeschränkt haben. Von Anfang an haben sie meine Interessen und Talente in jeglicher Hinsicht gefördert.

Trotz Vorerkrankung hindert mich nichts daran, aktiv zu sein. Der Sport ist meine größte Leidenschaft. Seit ich denken kann bewege ich mich gerne und habe schon viele verschiedene Sportarten gemacht. Das Spektrum reicht von der Ballerina bis zum Fußball.

Auf einer Jugendfreizeit für Transplantierte hat mir eine Kinderkrankenschwester von den Meisterschaften der Transplantierten erzählt. Als ich davon gehört habe, wollte ich unbedingt dabei sein. Mit fünfzehn Jahren habe ich in einem Sportverein in meiner Nähe angefangen in der Leichtathletik zu trainieren.

Mittlerweile bin ich leidenschaftliche Mittelstreckenläuferin und könnte mir ein Leben ohne die Leichtathletik nicht mehr vorstellen. Bisher durfte ich bei vielen nationalen und internationalen Wettkämpfen teilnehmen.

Im Jahr 2017 war ich bei der Weltmeisterschaft der Transplantierten in Spanien. Über 2500 Athlet*innen treten in verschiedenen Sportarten an. Wir alle haben durch die Transplantation eine Chance auf ein neues Leben bekommen und sind nur noch am Leben, weil es Organspender*innen gab, die uns mit dem Geschenk des Lebens beschenkt haben!

Dort habe ich eine unglaublich tolle Atmosphäre erfahren. Es war Wahnsinn, so viele transplantierte Athlet*innen aus verschiedensten Ländern zu treffen und Freundschaften zu knüpfen. Es war wie ein großes Fest – ein Miteinander, kein Gegeneinander.

Was liebst du so an deinem Sport? Was motiviert dich?

Ich laufe, weil es mir unheimlich viel Spaß macht und weil ich anderen Menschen, die mit schweren Erkrankungen zu kämpfen haben, Mut machen möchte.

Einer der schönsten Momente war für mich, als ich vor dem 400m Start bei den Weltmeisterschaften an meinem Startblock stand, mich umgedreht und einen Blick auf die Drehbühne geworfen habe. Da ist mir klar geworden alle Athlet*innen in dem Stadion sind nur hier, weil es die Möglichkeit der Organspende gibt.

Jede*r spendet seine Organe. Der*die eine den Würmern, der*die andere ermöglichte einem anderen Menschen wie mir durch Organspende die Chance auf ein zweites Leben.

Was Du tun möchtest, darfst du selbst entscheiden.

Für mehr Information zum Thema Organspende folge diesem Link: https://www.organspende-info.de