Name: Suse Spanheimer

Beruf: Creative Director & Gründerin von Agentur Hagelauer (www.agenturhagelauer.de)

Marketing & Design von Heimladen GmbH (www.heimladen.de)

Sportbezug: Trail- & Marathonläuferin

Social Media: @runtheworldsuse

Suse beim Trailrun im Schnee

Interview mit Suse

Wie kamst du zum Laufen?

Ich bin in einer aktiven und lebhaften Familie groß geworden. Um mit meinen älteren Geschwistern mitzuhalten, musste ich flink sein. Auch in den Sommer- und Winter Urlauben, die unsere Familie in den Bergen verbracht hat. Außerdem war ich im Leichtathletik-Verein. Da durfte ich auf den Langstrecken und Crossläufen starten.

Wie lief dein Weg zur professionellen Trail- und Marathonläuferin ab?

Durch eine Schnapsidee mit einem meiner besten Freunde habe ich mich für den Hamburg Marathon 2017 angemeldet. Das Training & der Lauf haben mir große Freude bereitet und dabei ist meine Leidenschaft für Wettkämpfe an fremden Orten entfacht worden. Mit meiner Finisherzeit hatte ich auf einmal die Möglichkeit, bei den World Marathon Majors zu starten. Ich entschied mich für den Boston-Marathon. 1967 war Kathrine Switzer dort die erste Frau im Marathon und ebnete vielen Läuferinnen den Weg. Schon deshalb wollte ich dort unbedingt laufen. 2018 bin ich außerdem an meinen ersten Trailläufen gestartet und wusste sofort, dass ich mich dort am wohlsten fühle.

Was liebst du an deinem Sport?

Ich liebe es draußen zu sein. Ich liebe es zu laufen und das egal bei welchem Wind und Wetter. Es ist unkompliziert und man kann es überall machen. Für mich ist es der perfekte Ausgleich zu meinem Alltag und macht den Kopf frei.

Wie viel Zeit investiert du in deinen Sport?

Das kommt auf den Zeitpunkt des Trainings an. Je nach Trainingswoche sind es zwischen 60-140 km Trainingsumfang.

Hast du mit Vorurteilen als Frau in der Läufer*innen Community zu kämpfen?

Ja, leider. Ich bin klein, habe blonde Haare, trage nicht immer Outdoor-Jacken, lackiere mir gerne meine Fingernägel und flechte mir Zöpfe. Ich werde dadurch oft nicht ernst genommen. Trailrunning wird mit harten Typen und Laufen am Limit assoziiert. Dabei gehört es genauso dazu auf seinen Körper zu hören, konzentriert zu bleiben und mit Leichtigkeit zu laufen. An der Startlinie werde ich oft unterschätzt, das nutze ich aber dann zu meinem Vorteil.

Gibt es gewisse Aspekte, in denen Läuferinnen sogar besser sind als ihre männlichen Kollegen?

Per se ist kein Geschlecht besser in irgendetwas. Aber ich kenne viele Frauen, die bei der Planung von Training, Beruf, Familie und Alltag wirklich super sind. Das fordert viel Zeitmanagement und Disziplin; vielleicht ist daher die Abbrecherquote im Wettkampf bei Frauen oftmals auch geringer.

Was sind deine schönsten Erinnerungen und größten Erfolge?

Es gibt so viele schöne Erinnerungen und Erfolge, die ich nicht an Platzierungen oder Zeiten festmachen möchte. Der Transalpine Run, das ist ein Etappenlauf, bei dem man in Zweier-Teams in acht Tagen die Alpen überquert. Das war schon besonders, aber auch der Tokio-Marathon und der Mayrhofen Ultraks 2019 zählen zu meinen Highlights.

Was würdest du jungen Mädchen raten, die Lust haben, professionell zu laufen?

Yeaahhhh!!! Alles, was du dafür brauchst, hast du bereits in dir. Hör auf deinen Körper und hab Spaß dabei.

In der aktuellen Corona-Zeit ist Laufen für viele zum neuen Hobby geworden. Hast du Tipps für Laufanfänger*innen, worauf zu Beginn geachtet werden soll?

Laufschuhe an, Kopf aus und ab nach draußen!