Name: Yvonne Vorlicek

Beruf: Assistant Managerin Lidl

Sportbezug: Eishockeyspielerin

Homepage: http://da­men.mad-dogs-mannheim.de/

Facebook: Mad Dogs Mannheim – Eishockey Frauen Bun­desliga

Yvonne in Eishockeyausrüstung auf dem Eis

Yvonnes Story

Meine Eishockeykarriere hat schon ganz früh angefangen. Mit meinem ersten Paar Schuhe kam gleichzeitig auch das erste Paar Schlittschuhe. Durch meinen Vater, der in Deutschland 16 Jahre lang professionell Eishockey gespielt hat, war es keine Frage, dass auch ich diesem Sport nachgehen werde.

Nachdem mein Vater seine Profikarriere beendet hat, bin ich mit meiner Familie nach Kanada gezogen. Mein Vater ist Deutschkanadier und meine Mutter war Deutsche, daher habe ich beide Staatsbürgerschaften. In Kanada habe ich viele Sportarten ausprobiert. Unter anderem Golf, Basketball, Volleyball, Baseball und Fußball. Mit Baseball, Fußball und Eishockey habe ich es bis zu den Topteams meiner Altersklasse geschafft. Ich musste mich allerdings im Alter von 15 Jahren für eine Sportart entscheiden, da es sehr zeitintensiv und teuer war, mehrere Sportarten gleichzeitig auszuüben. Natürlich habe ich mich fürs Eishockey entschieden.

Meine Familie stand immer hinter mir und dem Sport. Meine Mutter war mein größter Fan und hat mich überall hingefahren. Mein Vater konnte mir in jeder Situation, auf und neben dem Eis, Tipps geben. Er hat mir immer gesagt, was ich gut gemacht haben und wo noch Verbesserungsbedarf besteht. Er ist bis heute mein größtes Vorbild.

Mein größter Erfolg war im Jahre 2000. Ich wurde für die regionalen Auswahlmannschaft ausgewählt und gemeinsam haben wir das Turnier als beste Mannschaft in South British Columbia gewonnen.

Kurz darauf hatte ich auch meinen größten Rückschlag. Im selben Jahr kam die Diagnose Leberzirrhose. Ich hatte eine Autoimmunkrankheit, die meine Leber angriff. Ich wurde auf die Organspende-Warteliste gesetzt und musste oft ins Krankenhaus. Da wir nicht viel Zeit hatten, hat meine Mutter sich damals testen lassen, ob sie als Spenderin in Frage kommen würde. Gott sei Dank war sie als Spenderin geeignet. Ich wurde im Sommer 2002 transplantiert und bekam die Hälfte der Leber meiner Mutter. Durch sie durfte ich weiterleben. Ich habe allerdings eineinhalb Saisons verpasst und damit bestimmt auch die Chance, in Kanada auf dem College zu spielen.

Die Entscheidung, nach der Schule nach Deutschland zu gehen und dort Eishockey zu spielen, war für mich ganz klar. 2003 war es soweit. Ich habe mich dem alten Club meines Vaters angeschlossen, Mannheimer ERC, für den er drei Jahre gespielt hat und mit dem er die deutsche Meisterschaft gewonnen hat. Dort spielte ich zwei Saisons, bis ich dann zu meinem Verein Mad Dogs Mannheim wechselte und bis heute noch (15 Jahre später) aktiv spiele.

Mit meinen 35 Jahren bin ich die älteste und gleichzeitig erfahrenste Spielerin in meiner Mannschaft. So langsam merke ich, dass mich meine Fitness nach all den Jahren so langsam verlässt und mich meine Mädels einholen, besser werden, was mich aber gleichzeitig unglaublich stolz macht. Stolz, dass es starke Nachfolgerinnen gibt und noch geben wird. Durch meinem Job als stellvertretende Filialleitung kann ich nicht immer voll dabei sein. Wir haben 3x die Woche je 1,5 Stunden Training inklusive 2 Spiele am Wochenende. Das alles unter einem Hut zu bekommen ist sehr zeitaufwendig und manchmal einfach nicht machbar.

In meiner Freizeit gehe ich gern mit meinem Mann, André Vorlicek, und meiner französischen Bulldogge, Tyson, spazieren/wandern, was mir riesigen Spaß bereitet.

Ich bin vor vier Saisons von den Trainern zur Kapitänin ernannt worden. Es macht mich sehr stolz, dass sie mir die Möglichkeit geben, die Mannschaft zu führen, und sie mir damit ihr Vertrauen schenken und gleichzeitig das der Mädels. Meine Mannschaft ist wie meine zweite Familie, weg von Zuhause. Nichts macht mich glücklicher, als die Mädels zu motivieren und ihnen als Vorbild oder einfach nur als Freundin und Mitspielerin zur Seite zu stehen. Ich hoffe sie können was auf ihren Weg mitnehmen. Was mich angeht, ich weiß, dass ich viel von ihnen lerne. Es macht mir viel Freude, zu sehen, wie man sich als Team in den Jahren entwickeln kann. Meine Motivation ist es, als Mannschaft Schritt für Schritt immer besser zu werden. Wenn ich sehe, wie viel Spaß die Mädels beim gemeinsamen Eishockeyspielen haben, macht es mich vollkommen. Ich glaube mein Herz wird immer beim Eishockey sein, ob ich spiele oder nicht. Vielleicht wird man mich mal hinter der Bande sehen, wer weiß.

Mein Tipp an andere:

Failure is a part of success, but failure will never stand in the way of success if you learn from it. The most important is to always have fun no matter what sport you choose.