Name: Fanny Straub

Beruf: Schülerin

Sportbezug: Fechterin (Säbel), Bundeskader NK1

Athletinnenprofil: sportathleten.de

Instagram: @influfencer

Verein: FC Würth Künzelsau

Fanny posiert mit ihrem Säbel

Fanny’s Story

Ein Kinofilm, den ich bis dahin noch nicht mal gesehen habe, prägt schon seit vielen Jahren mein Leben: Die Zwillinge Hanni und Nanni haben 2012 auf der Leinwand das Fechten gelernt. Viele Vereine haben sich dazu entschlossen, am Rande der Ausstrahlung spezielle Angebote an Kinder zu richten. Und so bin ich zu meinem Sport gekommen, den ich seither fast täglich trainiere und für den ich bereits einiges investiert habe.

Direkt nach dem Schnupperkurs wurde ich unter den vielen Kindern gesichtet, die damals den Sport ausprobiert haben und konnte mich schon nach kurzer Zeit auf meinen ersten Turnieren beweisen. Bei meiner Premiere auf der Bayerischen Meisterschaft holte ich den Titel der U11. Ein großer Erfolg damals für mich und Ansporn genug, immer mehr und mehr zu trainieren. Nach der Grundschule besuchte ich deshalb die Eliteschule des Sports und übte seither sogar mehrmals die Woche vormittags. Gelohnt hat es sich, denn ich wurde Jahr für Jahr besser und setzte mich auch auf nationalen Turnieren durch, wurde in den U17-Kader berufen und bin seit zwei Jahren Teil des Bundeskaders NK1.

Fanny links mit Säbel im Fechtoutfit und rechts mit Säbel in Alltagskleidung

Doch der Weg dahin war nicht immer leicht. Nach Jahren des Trainings brach der Stützpunkt in meiner Heimat auf einen Schlag zusammen und ich stand ohne Trainer, Trainingspartner und ohne Perspektive kurz vor dem Aus. Mit 13 Jahren war ich noch nicht bereit, meine Familie zu verlassen und das Glück an einem geeigneten Standort zu suchen. Ein halbes Jahr improvisierte ich und tat mein Bestes, um wenigstens ein bisschen mithalten zu können. Das gelang auch halbwegs, aber mir wurde immer klarer, dass ich zwischen meinen sportlichen und privaten Wünschen abwägen musste. Mit 14 war ich dann so weit und eine neue Etappe begann in Künzelsau.

Seither wohne ich dort im Internat und habe die Chance, mit den besten Fechterinnen meiner Altersklasse zu trainieren. Trotz einer verschleppten Verletzung, die mich ein halbes Jahr gekostet hat, verbessere ich mich stetig auf allen Ranglisten und Wettkämpfen. Mit den Finalplatzierungen bei den deutschen Meisterschaften der U20 bzw. den German Masters habe ich den Sprung an die deutsche Spitze geschafft und werde nun meinen Schwerpunkt auf die internationalen Wettkämpfe legen.

Spannend wird für mich auch die Zeit nach meinem Abitur. Es ist nicht leicht, Leistungssport und Studium bzw. Beruf zu vereinbaren. Im Erwachsenenbereich ist es zudem noch härter, international erfolgreich zu sein. Ich traue mir das aber zu und denke, dass ich noch sehr viel lernen und mich verbessern kann.  Wie mein Weg genau aussehen wird, weiß ich heute noch nicht. Doch auch vor ein paar Jahren wusste ich nicht, wie es weitergehen soll. Mein Wechsel nach Künzelsau hat sich sportlich gelohnt. Daher bin ich zuversichtlich, dass mir auch jetzt eine passende Lösung einfallen wird. Es gibt schließlich genug tolle Sportlerinnen, die vor den gleichen Herausforderungen standen und ihren Weg erfolgreich fortgesetzt haben. Das sind Vorbilder für mich und dazu möchte ich auch einmal gehören.

Warum ich das alles mache? 

Weil Fechten eine großartige Sportart ist und man die eigenen Stärken nutzen kann, um erfolgreich zu sein. Als Kind habe ich ein paar Jahre Ballett getanzt und spiele bis heute gerne Tennis. Meine Trainer haben mir ein allgemeines sportliches Talent attestiert. Ich selbst liebe das Kraft- und Athletiktraining. Mich auszupowern und meinem Körper alles abzuverlangen, gibt mir ein gutes Gefühl. Dieser Mix aus koordinativem Geschick und einer hart erarbeiteten Athletik machen mein Fechten aus. Mit Schnelligkeit und viel körperlicher Durchsetzungskraft schaffe ich es, meine Gegnerinnen in Bedrängnis zu bringen. Doch das allein reicht auch nicht. Gerade taktisch habe ich mich in den letzten Jahren weiterentwickelt und analysiere heute viel mehr, was mir zum Sieg verhelfen kann. Ich glaube, dass man im Fechtsport nie perfekt werden und selbst die beste Fechterin der Welt noch viel dazulernen kann. Das ist für mich sehr faszinierend und spornt mich im Training immer wieder an.