Name: Selina Grabbe

Beruf: Studentin

Sportbezug: Fußballspielerin beim Vfr Warbeyen – 1.Damen (Regionalliga)

Instagram: @kaempferherzen

Portrait Selina im Trikot

Interview mit Selina

Wie ist dein sportlicher Werdegang und woher kommt deine Liebe zum Sport?

Bereits als Kind war ich an vielen Sportarten interessiert und habe Leichtathletik in einem Verein gemacht, Tennis gespielt wie auch Fußball mit Freunden auf dem Bolzplatz. Fußball zu spielen war immer mein Wunsch doch da es bei uns im Umkreis fast keine Mädchenmanschaften gab, war das nicht so einfach. Trotzdem habe ich jeden Tag aktiv Sport gemacht und kann mir auch heute das Leben ohne Sport, vor allem Fußball und Tennis, nicht mehr vorstellen. Diese Liebe zum Sport habe ich von meinen Eltern vorgelebt bekommen.  Als es dann bei uns eine Mädchenmanschaft gab, hat mein Weg mit meinen neuen Freundinnen, die bis heute gemeinsam mit mir spielen, begonnen.

Was macht dir an deinem Sport besonders Spaß? Was motiviert dich?

Die Motivation zu meinem Sport: Da kommt mir vieles in den Sinn. Natürlich mache ich es für mich um meine Freude am Fußball auszuleben und mich immer weiter zu verbessern aber vor allem der Teamgeist und die Loyalität zu Mitspielerinnen, Verein und Trainern motiviert mich immer neue Ziele zu setzen.

Was zeichnet dich als Fußballerin aus?

Ich bin immer ich selbst, auf und neben dem Platz, und stehe für meine Mannschaft ein. Auf dem Platz kämpfe ich bis zur letzten Sekunde und zeige, dass ich als Verteidigerin für mein Team alles gebe und so schnell keinen an mir vorbeilasse.

Wer sind deine Vorbilder?

Früher waren es Spieler wie Hummels oder Gomez doch jetzt, da der Frauenfußball ausgeprägter ist, sind es Spielerinnen wie Sara Doorsoun.

Wie sieht deine typische Trainingswoche aus?

Meine Trainingswoche besteht während des Ligabetriebs aus 3 Trainingseinheiten und häufig 1 Fitnesseinheit mit der Mannschaft. In der Vorbereitung trainieren wir mit Testspielen inklusive 5-6 Mal die Woche. Trotzdem spiele ich noch 2 mal die Woche Tennis. Also eine Woche vollgepackt mit Sport.

Wie kamst du zu Kämpferherzen?

Glücklicherweise kann ich von mir behaupten, dass ich Teil der Gründungsgeschichte der Kämpferherzen bin. Der Name entstand durch das Engagement von uns als Team, als wir noch Anfänger waren und obwohl wir häufig keine Chance hatten bis zum Ende jedes Spiels gekämpft haben. Dieses Image vertreten wir bis heute und können dies nun auch mit jüngeren Spielerinnen des Vereins teilen. Sven Rickes ermöglichte uns mit dem Konzept der Kämpferherzen den Traum ausleben zu können, in die Richtung des professionellen Fußballs zu gelangen.

Mannschaftskreis vor dem Spiel

Was ist das Tolle am Konzept? Wie hilft es dir weiter, deine Ziele zu erreichen / dich zu verbessern?

Das Besondere an den Kämpferherzen ist nicht nur der starke Zusammenhalt der Mannschaften intern sondern auch das große Engagement des Vereins, das Beste für uns zu ermöglichen. Es wird uns beigebracht fairen und schönen Fußball zu spielen und jeder hat die Chance ein Teil von unserer großen Familie zu werden. Jede einzelne hat hier die Möglichkeit etwas zu erreichen und sich individuell durch Hilfe der Trainer zu verbessern.

Wie waren deine Erfahrungen bei früheren Vereinen?

Ich habe immer schon in dieser Mannschaft gespielt und somit keine Erfahrungen in anderen Vereinen gemacht. Darüber bin ich aber sehr glücklich!

Hast du oft mit Vorurteilen zu tun, weil du als Mädchen Fußball spielst? Wie gehst du damit um?

Früher waren die Vorurteile deutlich schlimmer. Insbesondere Außenstehende, die noch nie ein Spiel gesehen haben, machten sich über uns lustig, dass wir doch gar kein Fußball spielen könnten. Vor allem Jungs bestanden nur zu oft darauf. Denen haben wir dann gezeigt, dass wir es doch können. Doch mittlerweile haben sich solche Vorurteile gelegt und ich kann sagen, dass ich mit mehr Respekt behandelt werde und die Leute meinen Sport ernst nehmen.

Was würdest du dir für den Mädchen- und Frauenfußball wünschen?

Insgesamt wünsche ich mir, dass der Frauen- und Mädchenfußball mehr Gleichberechtigung erfährt und junge Mädchen nicht mehr gezwungen sind, sich für ihr Hobby zu rechtfertigen. Ein weiterer Punkt ist natürlich, dass es nicht mehr so niedrige Entlohnung für Frauen die professionell spielen gibt, sondern auch bei ihnen gerecht gehandelt wird.

 

Was sind deine (sportlichen) Ziele?

Meine sportlichen Ziele sind es, mich individuell zu verbessern, um meine Mannschaft zu stärken, aber auch der Klassenerhalt und mit viel Ambition gemeinsam mit meinem Team irgendwann noch höherklassig zu spielen.

Was würdest du anderen fußballbegeisterten Mädchen raten?

Mein Tipp für Euch: Lasst euch von keinem sagen was ihr zu tun oder zu lassen habt, wenn es um einen Spirit geht, den ihr liebt. Nur ihr solltet darüber entscheiden und das Wichtigste: Steht für eure Mannschaft ein und beweist, dass man gemeinsam alles schaffen kann!