die Paralympischen Spiele ihren Ursprung bereits im Jahr 1948 haben?

In diesem Jahr wurde parallel zu den Olympischen Spielen in London die sogenannten „Stoke Mandeville Games“ im südenglischen Aylesbury abgehalten. Zurück gehen die Spiele auf den Neurologen Sir Ludwig Guttmann, der die feste Überzeugung vertrat, dass Sport auch viele Vorteile für Menschen mit Behinderungen haben kann. Im Fokus standen dabei zunächst Kriegsheimkehrer, die auf einen Rollstuhl angewiesen waren. Der Sport sollte ihnen dabei nicht nur bei der Rehabilitation helfen, sondern ihnen auch Freude bereiten und ihr Selbstbewusstsein stärken.

Während sich 1948 noch 16 britische Rollstuhlfahrer im Bogenschießen duellierten, waren es vier Jahre später schon 130 Teilnehmer und weitere vier Jahre später nahmen bereits 18 Nationen daran teil. Auch das Sportprogramm wurde kontinuierlich ausgeweitet z.B. um die Sportarten Rollstuhlbasketball, Leichtathletik, Snooker und Tischtennis.

1960 fanden die Spiele dann das erste Mal in Rom mit 400 Teilnehmer*innen aus 23 Nationen statt. Diese Spiele gelten als die ersten „Paralympic Games“. Den Namen „Paralympics“ tragen die Spiele seit 1988 (Seoul). Der Name ist ursprünglich eine Zusammensetzung der Begriffe Paraplegic (engl.: gelähmt) und Olympic. Doch um auch Sportler*innen mit anderen Behinderungen miteinzubeziehen (1976 nahmen zum Beispiel das erste Mal Amputierte und Sehbehinderte teil), wird mittlerweile gerne auch eine andere Definition verwendet, denn Para bedeutet im Griechischen neben und soll das Nebeneinander der Paralympischen und Olympischen Spiele symbolisieren.

Seit ihrer Entstehung kämpfen die Spiele jedoch immer wieder mit Problemen – mal mangelte es an finanziellen Mittel, mal gab es keine rollstuhlgerechten Unterkünfte. Doch mittlerweile haben die Paralympics sich immer weiter entwickelt und sind hinter den Olympischen Spielen und der Männer Fußball Weltmeisterschaft das drittgrößte Sportevent der Welt. Bei den letzten Paralympics in  Rio waren 4350 Sportler*innen aus 176 Nationen am Start und duellierten sich in 528 Medaillenentscheidungen. Die Paralympics finden alle zwei Jahre im Anschluss an die Olympischen Spiele statt (im Wechsel: Sommer- und Winterspiele). Entsprechend wurden auch die diesjährigen Spiele Corona-bedingt ins nächste Jahr verschoben. Die zunehmen Popularität verdeutlichen auch diese Zahlen: Die Paralympischen Spiele in Pyeongchang 2018 sahen über zwei Milliarden Menschen weltweit. Hinzu kamen noch über 250 Millionen Menschen, die das digitale Angebot nutzten. Im Vergleich zu den letzten Spielen stieg die Anzahl der Übertragungsstunden um 87,8 Prozent.

Die Disziplinen im Sommer sind:

Badminton, Leichtathletik, Boccia, Rohlstuhlbasketball, Tischtennis, Triathlon, Kanusport, Radsport, Rollstuhlfechten, Blindenfußball, Goalball, Reitsport, Gewichtheben, Rudern, Bogenschießen, Sportschießen, Rollstuhlrugby, Judo, Schwimmen, Taekwondo, Tennis, Sitzvolleyball

Die Disziplinen im Winter sind:

Biathlon, Rollstuhlcurling, Snowboarding, Sledge-Eishockey, Ski Alpin, Ski Nordisch

Weitere Informationen zu den Paralympics findet ihr hier: https://www.dbs-npc.de/paralympics-geschichte.html