Ginas Story

Meine Kindheit war durch und durch geprägt von Bewegung und Sport. Ich bin immer noch dankbar dafür, dass ich in dem kleinen Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, die Möglichkeit hatte, mit meinen Freundinnen im Verein Fußball zu spielen und tanzen zu können. Schon immer habe ich verschiedenste Sportarten (Schwimmen, Tischtennis, usw.) zeitgleich zum Tanzen betrieben.

Über Bekanntschaften bin ich damals von meinem Heimatverein zu einer leistungsstärkeren Schautanzgruppe gewechselt. In dieser habe ich drei Jahre getanzt und habe in dieser Zeit an den Deutschen Meisterschaften im BDK (Bund Deutscher Karneval – die höchste „Liga“ dieser Sportart) teilgenommen. Im Anschluss bin ich zu einem Verein gewechselt, bei dem ich Mitglied einer Garde wurde. Doch um dort mitzumachen, musste ich mich körperlich stark weiterentwickeln. Es wurden Bewegungen und Schwierigkeiten verlangt, von denen ich zuvor noch nie gehört hatte. Viele glaubten nicht daran, dass ich es schaffen würde. Ein dreiviertel Jahr, viele Schmerzen und ein Haufen aufgebrachter Disziplin später, war ich Teil der Formation. 2019 stand ich das erste Mal als Gardemädchen bei der NDM und eine Woche später auch bei der DM auf der Bühne – ein Traum wurde wahr.

Neben meiner sportlichen Laufbahn bemühe ich mich darum, Lehrerin zu werden. Schon früh hatte ich an diesem Beruf Gefallen gefunden. Nach meinem Realschulabschluss bin ich auf eine Gesamtschule gewechselt, damit ich den Sport-Leistungskurs belegen und mein Abi machen konnte. Nach dem erfolgreichen Abschluss bin ich 140 km von zu Hause weggezogen, um ein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Handballverein zu absolvieren. Ich wollte mich im Umgang mit Kindern und Jugendlichen erproben und herausfinden, ob ich für den Sport-Lehrerinnen Beruf geeignet bin. Erfreulicherweise stellte es sich als genau das heraus, was ich will (und gut kann) und bin so letztendlich in Köln gelandet. Während meines Sportstudiums konnte ich dann zahlreiche weitere Sportarten kennenlernen, die mich geprägt haben und auch heute noch begleiten.

Jede Sportart und jeder Mensch haben seine Eigenarten, von denen man etwas fürs Leben lernen kann. Ich habe viele interessante Menschen kennen- und viel dazugelernt. All das möchte ich gerne an andere weitertragen und ihnen helfen, ihren Weg zu finden und sie ermutigen ihn auch trotz Hindernissen zu gehen. Aus denselben Gründen leite ich die „Stretch ‚n‘ Strength“ AG an der DSHS Köln. Meine Beweglichkeit und Kraft habe ich mir „spät“ und selbst beigebracht. Ich weiß nur zu gut, wie es sich anfühlt, wenn man mit etwas Neuartigem beginnt und alle anderen schon viel besser darin sind. Diese Empathie und meine Erfahrungen nutze ich unter anderem auch bei meiner Arbeit als AStA Referentin für Antidiskriminierung und in der Gleichstellungskommission an der DSHS. Ich bin nämlich der Auffassung, dass jede*r alles ausprobieren sollte, was ihr*m hilft ihren*seinen Platz in der Gesellschaft zu finden und sich weiterzuentwickeln. Jede*r soll das Beste aus sich herausholen können und glücklich sein. Jedoch haben nicht alle Menschen diese Privilegien und ihnen bleibt von Grunde auf diese Möglichkeiten verwehrt und werden sogar systematisch unterdrückt und ausgeschlossen. Meine Stimme, meine Zeit und meine Courage möchte ich für alle nutzen, die Rückhalt benötigen.

Meine Lebensweise, Einstellung und meine Interessen resultieren aus meinen eigenen Erfahrungen, da ich vieles allein bewältigen, einige Umwege gehen und oft mit Gegenwind zu kämpfen hatte. Ich richte diese Grundsätze an euch, da diese mir, in meinem Leben, schon oft weitergeholfen haben: