Name: Merle Kloep

Beruf: Schülerin

Sportbezug: früher Ballett, Garde, Turnen, Fußball und Leichtathletik; Jetzt liegt der Fokus zu 100% auf dem Handball

Instagram: @merlekloep55

Verein: www.hsg-wittlich.de

Merles Story

Im Kindergarten habe ich mit Turnen und Ballett angefangen, dann kam Fußball dazu, allerdings habe ich das nur für kurze Zeit gespielt. Es war einfach nicht mein Sport, genau so wie Turnen, denn damit habe ich auch nach kurzer Zeit wieder aufgehört. Mein Bruder spielte bereits seit 2-3 Jahren Handball und so wollte ich es als kleine Schwester natürlich auch ausprobieren, denn der große Bruder hat es ja gemacht.

Es wurde schnell klar, dass man mich vom Handball erstmal nicht so schnell wieder weg bekommt, denn neben dem Sport haben ich hier echt coole Leute kennen gelernt. Also machte ich Handball und Ballett für ein,zwei Jahre, bis ich dann durch meine Mama zum Leichtathletik gefunden habe. Sie war dort Trainerin und schleppte mich einfach mit zum Training…. Allerdings mit sehr großem Erfolg, denn Leichtathletik hat mir ebenfalls Spaß gemacht und auch hier habe ich nette Leute kennengelernt.

Diese Kombi lief so die ganze Grundschulzeit, bis ich im 4. Schuljahr entschieden habe, mit Ballett aufzuhören. Dort musste ich immer so ruhig und perfekt sein und das war einfach nicht meins zu der Zeit. Weil ich aber nicht ganz mit dem Tanzen aufhören wollte, ging ich für zwei Jahre zur Garde. Doch durch die Schule und intensiveres Handballtraining musste ich leider aufhören. Das Gleiche passierte im Leichtathletik ein weiteres Jahr später, denn ich hatte meinen klaren Fokus auf den Handball gelegt. Wie man sieht: Ich habe als Kind sehr viel ausprobiert und hätte meine Woche noch vier zusätzliche Tage gehabt, dann hätte ich womöglich noch drei weitere Sportarten ausprobiert.

Jetzt genug von dem ganzen, denn eigentlich wollte ich meine Handballgeschichte erzählen, welche gerade mal am Anfang ist. Wie bereits erwähnt, fand ich meinen Weg zum Handball durch meinen Bruder als ich 4 Jahre alt war. So kam ich dann zur HSG Wittlich, welche ich seit dem nicht verlassen habe und auch nicht vorhabe sie in den nächsten Jahren zu verlassen. 

Merle wird gefoult

Angefangen bei den Minis, ging es noch nicht ausschließlich nur um Handball. Dort konnten wir all unsere überflüssige Energie rauslassen und einfach nur Spaß haben. Dann ging es in die E-Jugend und ich habe das erste Jahr mit einer festen Mannschaft gespielt. Dort lernte ich bereits Leute kennen, mit denen ich heute immer noch zusammen spiele und die ich zu meinen engsten Freunden zähle. Nach der E-Jugend ging es in die D-Jugend und für mich ergab sich eine Gelegenheit, für die ich unglaublich dankbar bin. Meine Auswahl Zeit begann. Angefangen mit einem Stützpunkttraining, bei dem wir, ich und eine andere aus meinem Verein, die Jüngsten waren. Dann wurden wir dort, wieder als Jüngsten, für die Rheinland-Auswahl (2002) gesichtet und hatten zusätzliches Training an den Wochenenden und Turniere mit dieser Mannschaft.

Die lief für ein Jahr, bis wir dann für die Rheinland-Pfalz-Auswahl (2002) gesichtet wurden und nun wiederum zusätzliche Trainingseinheiten über teilweise zwei Tage mit Übernachtung und Turniere hatten. Wir Jüngeren waren aber gleichzeitig auch immer noch in der Rheinland-Auswahl (2003) mit unserem Jahrgang und somit durfte ich zu dieser Zeit in drei richtig guten Mannschaften spielen, denn natürlich war mein Heimverein immer noch der Wichtigste. Mit der Rheinland-Pfalz-Auswahl (2002) durfte ich 2017 sogar mit auf die DHB-Sichtung fahren. Diese Tage werde ich nie vergessen. Leider war es nach dieser Sichtung Zeit, sich von diesem Team zu verabschieden, denn die Sichtung für die Rheinland-Pfalz-Auswahl (2003) stand an und wir sollten uns darauf fokussieren. Auch hier wurde ich glücklicherweise gesichtet, denn wir waren eine mega Truppe und hatten egal wann, egal wie und egal wo immer am meisten Spaß von allen, der Sport kam aber auch nicht zu kurz.

Unser erstes Turnier lief sehr gut, die DHB-Sichtung allerdings nicht. Zudem wurde mir dort gesagt, dass ich zu klein bin und in meinem Sport nie weit kommen werde, obwohl ich in der Auswahl auf links Außen spiele, anders als in meinem Verein, wo ich die Mittelposition bekleide. Diese Aussage hat mich echt schlimm getroffen und als nach der Sichtung manche sogar Anfragen von Internaten bekommen haben, ich allerdings keine, war ich sehr runtergeschlungen. Bei der HSG spielten wir zu dieser Zeit unser erstes Oberliga Jahr und verloren alle Spiele außer zwei. Das hat mich noch weiter runtergezogen. Die nächste Saison in der Oberliga lief bereits besser und wir konnten auch ein paare Spiele gewinnen und die Tabelle hochkraxeln. 

Diese Mannschaft ist für mich wie eine zweite Familie geworden. Man verbringt so viel Zeit zusammen im Training, bei den Spielen, aber auch in der BBS, meinem „zweiten Wohnzimmer“ um andere Spiele zu gucken. Für diese Freundschaften bin ich wirklich dankbar.

Merle beim Block

Nun zurück zum Sport, die Saison endete und die neue Saison brachte nichts Gutes mit sich. Stress in der Mannschaft und unsere Leistungen sanken wieder. Im Herbst 2018 entschied ich mich ein Auslandshalbjahr in Kanada zu verbringen, verpasste also die halbe Saison und verpasste das erste mal in meinem Leben so viele Spiele und konnte das erste mal für 5 Monate kein Handball spielen, denn zum Glück hatte ich bis zu dem Zeitpunkt noch keine nennenswerte Verletzungen. Nachdem dann mit dem Deutschland-Cup im Januar 2019 auch meine Auswahlzeit endgültig zu Ende war, flog ich Ende Januar nach Kanada und hatte eine „kleine Handballpause“.

Das Comeback im Sommer war schwerer als gedacht. Ich hatte viel an Feinheiten verloren und musste mich wieder zurück arbeiten, wurde allerdings auch direkt belohnt, denn ich durfte mein erstes Seniorenspiel mit einer Freundin bei unseren 2. Damen beschreiten.

Alles lief perfekt, denn ich durfte diese Saison nicht nur B-Jugend, sondern auch Damen 2 spielen und hatte somit fast jedes Wochenende zwei Spiele. Ich war glücklich endlich wieder Handball spielen zu können nach so langer Zeit Abwesenheit, welche meine Leidenschaft zu diesem Sport nur vergrößerte.

Wittlicher Team beim Einschwören

Doch dann kam meine erste richtige Verletzung, ich habe mir nach der Hälfte der Hinrunde die Bänder gerissen und konnte erst zur Rückrunde wieder einsetzen. Für mich war es ein Schlag in die Magengrube, denn ich hatte mich erst wieder von meiner Auszeit zurück gekämpft und nun sollte es erneut so laufen, doch mein Ehrgeiz wurde in dieser Zeit immer größer, sodass ich stärker zurück kam, als ich gegangen bin. Nach meiner Rückkehr beschritt ich auch mein erstes Spiel in unserer Damen 1 und somit konnte ich mit ein paar meiner Idole aus der E-Jugendzeit spielen. Dies war für mich ein sehr großer Schritt, der viel Überredungskunst gebraucht hat, allerdings bin ich sehr froh ihn gemacht zu haben.

Und jetzt kommt der erneute Rückschlag, meine letzte Jugendsaison kurzfristig abgebrochen wegen Corona. Seit mehr als 6 Wochen sitzen wir alle jetzt schon zu Hause und ich denke mal jeder vermisst seinen Sport. Diese Zeit sollte besonders werden, denn mit unserer Damen 1 sind wir nun in die 3. Liga aufgestiegen und ich habe die Chance, dort nächste Saison mitzuspielen. Somit spiele ich gegen einige Internatsmannschaften und habe meinen Weg in den „Profibereich“ oder Semiprofibereich von alleine gefunden.

Mein Tipp an andere:

Auch wenn dir gesagt wird du bist zu klein oder du passt aus irgendwelchen anderen Gründen nicht in deinen Sport, du wirst deinen Traum nie erreichen, geb nicht auf! Wenn du etwas wirklich möchtest, dann kannst du so viele Rückschläge haben wie es geht, den Weg findest du immer.

Und an die Kleinen, probier so viele Sportarten aus wie möglich, wenn du die richtige gefunden hast merkst du es und es ist nichts schlimmer viel zu machen und bei vielem wieder aufzuhören.