Name: Emilie Knopp

Beruf: Manager Digital Marketing

Sportbezug: Fußball

Homepage: www.fvm.de

Profilbild Emelie

Emilies Story

Mit ca. 10 Jahren habe ich angefangen, Fußball zu spielen. Meine jüngere Schwester spielte bereits in unserem Heimatort in einer Mädchenmannschaft und dadurch hatte ich Blut geleckt. Es war damals sehr außergewöhnlich, als Mädchen Fußball spielen zu wollen. Recht schnell übernahm ich gerne verantwortungsvolle Rollen – sowohl in meinen Juniorinnenmannschaften als auch später bei den Frauen. Sportlich kann ich insgesamt zufrieden mit meiner Karriere in insgesamt drei Vereinen sein, aber hier soll es natürlich um mein ehrenamtliches Engagement gehen 😊 Meine Eltern haben sich von Beginn an ehrenamtlich im Verein engagiert, ob Kuchenverkauf, Trikots waschen bis dahin, dass mein Vater Trainer wurde.

Dieser Spirit meiner Eltern hat mich sicherlich hinsichtlich meines ehrenamtlichen Engagements positiv geprägt. Ich schrecke nicht davor zurück, meine Meinung zu äußern, mein Team zu vertreten und für unsere Rechte einzutreten. Das lernt man als Mädchen/Frau in einem männerdominierten Sport meiner Meinung nach sehr schnell.

Emilie beim spielen

So war ich nahezu durchgehend im Mannschaftsrat meiner Teams, übernahm Aufgaben als Kassiererin oder Kapitänin, organisierte diverse Mannschaftsaktivitäten etc. Durch mein Engagement in meiner eigenen Mannschaft und den zahlreichen Gesprächen mit den Vereinsverantwortlichen landete ich auch auf deren Radar und so wurde ich gefragt, ob ich nicht Lust hätte ein Juniorenteam als Trainerin zu betreuen.

Ich sagte zu und begann mit einem meiner besten Freunde ein F-Jugend zwei Mal die Woche zu trainieren und natürlich auch am Spielbetrieb teilzunehmen. Wir begleiteten die Jungs drei Jahre bis in die E-Jugend, bevor ich für ein Jahr eine Bambini-Mannschaft als Trainerin übernahm. Das Training und die Arbeit mit den Kindern machten mir immer sehr viel Spaß. Ich habe die Spieler immer ernst genommen und viel Geduld in ihre Ausbildung investiert. Die Jungs haben mir viel zurückgegeben und noch Jahre später erzählten mir deren Trainer im Verein, dass sie noch von mir sprachen. Das macht mich stolz.

Um mein Training gut und zielführend zu gestalten, absolvierte ich auch einen Trainer-Lehrgang und kam so in Kontakt mit dem Fußball-Verband Mittelrhein (FVM). Auf der Suche nach einem Praktikum während meines Sportmanagement-Studiums wurde ich dort fündig und absolvierte sechs Monate in der Geschäftsstelle – damals noch in Köln. Dort wurde Ingrid Wüst, die damalige Vorsitzende des Verbandsausschusses für Frauenfußball, auf mich aufmerksam. Persönlich lernten wir uns bei diversen Sitzungen, Hallenpokalendrunden und Pokalspielen kennen. 

Emilie und Johanna beim Kickern

Sie überzeugte mich, als Vertreterin der jungen Generation mein Engagement auf den Fußball-Verband Mittelrhein auszuweiten. Da ich aufgrund meiner Arbeitsstelle nach dem Studium mein Traineramt leider aufgeben musste, wurden die entsprechenden Kapazitäten frei.

Seit drei Jahren bin ich auch Staffelleiterin auf Verbandsebene und leiste so meinen Beitrag zum Spielbetrieb. Von 2013 bis 2019 war ich außerdem auch berufenes Mitglied im Arbeitskreis Junges Ehrenamt des FVM. Zum einen um als weibliche Ansprechpartnerin für junge Ehrenamtlerinnen zur Verfügung zu stehen, zum anderen um auch hier die Öffentlichkeitsarbeit zu koordinieren.

Sieg bei Hallenkreismeisterschaft

Nach meinem beruflich bedingten Umzug nach München habe ich die Fußballschuhe zwar schweren Herzens an den Nagel gehangen, bin aber dem FVM und dem Ausschuss, mittlerweile geleitet von Anja Hompesch, treu geblieben. Das ist sicherlich etwas Besonderes und manch einer kann das nicht nachvollziehen. Aber ich möchte den Frauenfußball in meiner Heimat stärken und auch den Ausschuss weiterhin unterstützen. Heutzutage ist das glücklicherweise auch mit einiger Entfernung super möglich.

Mein Tipp an andere:

Du kannst deinen eigenen Weg bestimmen und durch dein Verhalten entscheiden, wie du wahrgenommen wirst. Scheu dich nicht, im Rahmen deines Hobbies auch Verantwortung zu übernehmen und konstruktiv mitzuarbeiten. Denn hier lernst du meiner Meinung nach für das Leben! Viele der sog. Soft Skills, die mich im Arbeitsalltag stark machen, habe ich in meinem Ehrenamt und den verschiedenen Funktionen gelernt.

Außerdem bietet mir das Ehrenamt unzählige positive Nebeneffekte. Ich habe auf meinem Weg sehr viele großartige und inspirierende Menschen kennenlernen dürfen und unzählige schöne Erlebnisse gehabt. Ich habe die Möglichkeit an Veranstaltungen und Lehrgängen teilzunehmen, die nicht nur mein Ehrenamt weitergebracht haben, sondern auch mich als Mensch reifen lassen. Noch dazu hatte ich den Zugang zu beeindruckenden Persönlichkeiten, die immer einen guten Rat haben.

Man wächst im und mit dem Ehrenamt – auch persönlich. Versuch dich aus und lass dich nicht unterkriegen. Es gibt Aufgaben, die manchmal nicht spaßig erscheinen und wir entbehren unsere Zeit. Aber Hindernisse sind nur die Möglichkeit, deine Flexibilität und Lösungsorientiertheit zu formen. Auch das hat mich in meinem Berufsleben schon weitergebracht.

Such dir dein Thema raus, in dem du dich gerne engagieren möchtest und warum. Dann wirst du schnell deinen Weg finden!