Name: Michelle Schommer & Miriam Keller
Beruf: Erzieherinnen
Sportbezug: Spielerinnen bei den PST Trier Stampers Ladies (American Football)
Social Media:  facebook.com/TrierStampersLadies/

Miriam & Michelles Story

Wenn man an Football denkt, denkt man an Amerika, den Superbowl und echt Kerle. Bärtig, über 100 Kilo schwer. Typen, denen man sich lieber nicht in den Weg stellt. Wenn wir American Football hören, denken wir an die Trier Stampers, dem Verein bei dem wir Football spielen – und zwar als Frauen.

Wie es dazu kam? Uns ging es ähnlich wie vielen anderen Deutschen. In den letzten Jahren hat auch uns das Footballfieber erwischt und wir haben angefangen, die Spiele regelmäßig im Fernsehen zu verfolgen: Macht bestimmt Spaß, jemanden mal richtig wegzutackeln, den Pass da hätte selbst ich gefangen und ist bestimmt schon ein geiles Gefühl, mal einen Touchdown zu machen…. 

Nachdem wir jedes Wochenende genauestens die Leistungen der verschiedenen Spieler unter die Lupe genommen haben, kamen wir zur folgenden Erkenntnis: Football schauen macht zwar Spaß, aber auf Dauer ist nur vor dem TV sitzen, doch nicht das Wahre. Wir wollen selber spielen! Also haben wir ein bisschen Recherche betrieben und schließlich über Facebook die PST Trier Stampers Ladies gefunden. Gegründet wurde die Mannschaft 2013, damals noch als Wolverines beim FSV Tarforst. Seit 2016 gehört das Team zum PST und trägt seitdem seinen Namen. Ohne lange zu fackeln, haben wir beschlossen, einfach zum Training zu gehen und sind bis heute geblieben. Ab diesem Jahr spielen wir sogar 2. Bundesliga, was schon ziemlich cool ist. 

Klar ist der Sport anstrengend, klar tut man sich auch mal weh und natürlich kämpft man auch mal mit Vorurteilen oder bekommt einen blöden Spruch gedrückt. Aber für uns sind andere Aspekte dieses Sports viel wichtiger. Football ist ein absoluter Teamsport, bei dem es egal ist, wie gut ein Einzelner ist. Ohne Zusammenhalt geht nichts. Und das Tolle an dem Sport ist, dass für fast jeden eine Position dabei ist. Du bist schnell? Dann könnte Running Back was für dich sein. Du hast einen guten Schuss? Dann werde Kicker. Du wirfst hart und präzise? Glückwunsch, du hast gute Chancen Quarterback zu werden.

Zudem trainiert man beim Football ganz verschiedene Bereiche. Kraft, Technik, taktisches Verständnis, all das ist gefragt und macht den Sport und das Training so vielfältig. Und auch wenn der Sport ziemlich körperbetont ist – sowas wie Angst vor Verletzungen haben wir nicht. Weh tun kann man sich schließlich überall. Wir sind übrigens auch nicht die einzige Footballmannschaft im Verein, denn auch die Herren stellen eine Mannschaft und mehr als einmal haben wir mit ihnen schweißtreibende Trainingseinheiten absolviert. Denn am Ende ist es egal, ob Mann oder Frau – wir durchleben die gleichen Schmerzen, erleben die gleichen Glücksmomente und das alles bei dem Sport den wir lieben! 

Unser Tipp an andere:

Wenn ihr Bock auf einen Sport habt, probiert ihn einfach mal aus. Viele Vereine bieten kostenlose Schnuppertrainings an, bei denen man ganz schnell herausfinden kann, ob der Sport was für einen ist, oder eher nicht. Und sicherlich stutzen viele erst einmal, wenn wir erzählen, welchen Sport wir machen, aber am Ende finden die Meisten es doch ziemlich cool, dass wir uns allen Geschlechtsstereotypen zum trotz nicht einschüchtern lassen und tun, worauf wir Lust haben.