Name: Rebecca Jung
Beruf: Assistenzärztin für Radiologie
Sportbezug: Fußball, Fahrrad fahren, Kitesurfen, Snowboarden, einfach alles was Spaß macht

Rebeccas Story

Tja, wie kam ich eigentlich zum Fußball spielen? Eine Frage, die ich mir schon des Öfteren gestellt habe – wo doch niemand in meiner Familie wirklich für Fußball zu begeistern ist. Doch das Fußballspielen ist, aus welchen Gründen auch immer, schon sehr lange Teil meines Lebens. Das bestätigt auch ein kürzlich wieder entdecktes Video, in dem ich schon im zarten Alter von 2 Jahren meine Schusskraft unter Beweis stelle.

In der Grundschule war das Kicken eine meiner liebsten Beschäftigungen in der Pause, so dass ich mit etwa 7 Jahren zum ersten Mal einem Fußballverein beitrat. Damals spielte ich mit Jungs im Verein meines Heimatortes. Doch bereits nach kurzer Zeit erfuhr ich, dass es ein paar Orte weiter, in Bardenbach, eine reine Mädchenmannschaft geben sollte. 

So entschloss ich mich – gemeinsam mit noch einigen anderen Mädchen aus dem Ort – zu diesem Verein zu wechseln. Unsere Eltern konnten sich mit den Fahrten zum Training und den Spielen abwechseln und eine Zeit lang kam sogar der Trainer aus unserem Wohnort, so dass wir immer einen Chauffeur hatten. Meine Eltern haben mich also immer unterstützt, obwohl sie selbst wie gesagt nur wenig Interesse an Fußball haben.

Beim SV Bardenbach habe ich dann fast 10 Jahre gespielt und wie ihr euch vorstellen könnt, so einiges erlebt. Dort wurde der Mädchen- und Frauenfußball damals sehr gefördert. Deshalb war es für uns alle auch nichts besonderes, dass Frauen mindestens genauso gut Fußball spielen wie Männer. Ein Highlight aus dieser Zeit war beispielsweise der Austausch mit einem Fußballinternat in China. Die Mädchenmannschaft war zwei Wochen bei uns zu Besuch und wir haben gegeneinander Fußball gespielt und auch sonst viele Ausflüge und Aktionen gemacht. Im Jahr darauf waren wir dann für zwei Wochen in Peking zu Gast. Ein unvergessliches Erlebnis!

Außerdem gab es an unserem Gymnasium eine Mädchenmannschaft, mit der wir jedes Jahr an „Jugend trainiert für Olympia“ teilnahmen und auch fast jedes Jahr das Bundesfinale in Berlin erreicht haben. Das bedeutete für uns jedes Jahr im September eine Woche Großstadt- statt Landluft und Fußballplatz statt Schulbank. Mit 18 Jahren hatte ich dann erstmals genug vom Vereinsleben und wollte mich auf das Abitur konzentrieren und auch mal mehr Zeit für andere Sportarten haben. Doch so ganz konnte ich das Fußballspielen nicht lassen. Man traf sich mit Freunden auf dem Bolzplatz, ich war in einer Hobbymannschaft, den „Pink Panthers“, und später als Studentin eine Zeit lang beim Frauenfußball der Universität aktiv.

Nach etwa sechs Jahren Vereinspause beschloss ich aber doch wieder Teil einer Mannschaft zu werden. Bisher gelingt es mir gut neben meinem Beruf weiterhin meinen Hobbies nachzugehen und seit ziemlich genau drei Jahren stehe ich für die Damen der SG Wittlich/Lüxem/ Neuerburg als Sechser auf dem Feld. Von Sprüchen wie „Fußball ist doch nur was für Jungs“ oder ähnlichem, habe ich mich noch nie beeindrucken lassen

Mein Tipp an andere:

Macht was euch Spaß macht und vor allem gut tut. Lasst euch von nichts und niemandem aufhalten. Durch den Sport habe ich so viele tolle Leute kennengelernt und so viel erlebt. Lasst euch das nicht entgehen!