Name: Elena         
Beruf: Studentin (Master Kommunikationswissenschaft)
Sportbezug: Karate

Elenas Story

Mit Karate angefangen habe ich mit acht Jahren. Meine Mutter hatte ein paar Monate vorher in einem Anfängerkurs angefangen zu trainieren und dadurch wollte ich das auch ausprobieren. Dass Kampfsport angeblich nichts für Mädchen ist, war bei mir zu Hause zum Glück nie ein Thema.

Der Sport war für mich immer eine Möglichkeit, mich auszupowern und mit anderen zu messen. Gleichzeitig habe ich aber auch Respekt und Verantwortungsbewusstsein gegenüber meinen Trainingspartnern gelernt. Gerade in der Pubertät war das Training auch meine Art, meinen Frust rauszulassen und Selbstbewusstsein aufzubauen. Nach ein paar Jahren fing ich an, auf Turnieren anzutreten. Zugegeben, ich war nicht das allergrößte Talent und im Vergleich mit meiner Konkurrenz habe ich auch erst relativ spät angefangen, an Turnieren teilzunehmen.

Für den Landeskader oder die Deutsche Meisterschaft hat es dementsprechend nicht gereicht. Aber das Wettkampftraining hat mir immer mehr Spaß gemacht als das „normale“ Breitensport-Training und ich bin auch immer gerne auf Turniere gefahren. Obwohl man ja in erster Linie als Einzelkämpfer antritt, unterstützt und pusht man sich als Vereinskollegen auch untereinander.

Im Herbst 2015 fing ich an, mich auf die Dan-Prüfung, also die Prüfung zum schwarzen Gürtel, vorzubereiten. Das ist relativ aufwändig: Man muss zum Beispiel einen Schiedsrichter-Lehrgang absolvieren und zusammen mit dem Partner eigene Übungen für die Prüfung entwickeln. Weil ich damals in einer anderen Stadt studierte, schaffte ich es nicht so oft ins Training und meine Trainingspartnerin, mit der ich eigentlich auch die Prüfung ablegen wollte, entschied sich, die Prüfung mit jemand anderem zu machen. Das konnte ich auch damals schon absolut nachvollziehen.

Nach knapp zwölf Jahren habe ich aufgehört. Dadurch, dass ich wegen des Studiums so selten im Training war, habe ich immer mehr den Anschluss an meine Trainingsgruppe verloren. Dazu kam, dass einige Leute, mit denen ich lange zusammen trainiert hatte, ebenfalls wegen der Ausbildung aufgehört haben. So habe ich dann erstmal die Motivation verloren und meinen Karateanzug ganz unten in den Schrank gepackt.

Mittlerweile habe ich schon wieder Lust, ihn wieder aus dem Schrank rauszuholen und wieder mit Karate anzufangen, auch weil ich das Projekt Dan-Prüfung nochmal angehen will. Wenn ich mit meinem Studium fertig bin, suche ich mir wieder einen Verein – das ist zumindest im Moment der Plan.

Mein Tipp an andere:

Solange ihr Spaß an etwas habt, macht es, egal was andere sagen!