Interview mit Sonja von Zopfball

Hallo Sonja, wie ist die Idee von zopfball entstanden?

Zu meiner aktiven Zeit (die lange her ist) hat es mich immer geärgert, dass wir die alten Trikots der Herrenmannschaften auftragen mussten. Nichts passte, man sah nicht gut aus und fühlte sich (auch dadurch) wenig wertgeschätzt. Dabei waren in meinem Club damals die Frauen auf einem hohen Liga Niveau. Bei den klassischen Anbietern gab es nur Männersachen. Das wollte ich ändern. Nach meinem Marketingstudium und einigen Jahren Berufserfahrung war 2011 ein guter Zeitpunkt zu starten.

Was ist das Konzept eures Shops?

Wir gründeten zopfball als erstes Sportfachgeschäft für Frauen. Uns wurden viele Steine von Wettbewerben und wichtigen Lieferanten in den Weg gelegt. Auch in diesem Business gilt: it’s a man’s world. Das war lehrreich. Zum Glück stellten wir in dieser Zeit fest: unser USP ist unsere Marke zopfball. Wir haben uns neu aufgestellt, die Ausrichtung geändert und ein Onlinebusiness aufgebaut um unser eigenes Brand aufzubauen.

Welche Ziele verfolgt ihr mit zopfball?

Der Relaunch des Onlineshops ist auch eine thematische Weiterentwicklung. Zopfball ist heute mehr als eine Fussball Marke und bereit neue Wege zu gehen. Wir starten mit spannenden Kollaborationen und neuen Ideen mit inspirierenden Frauen. Die „Street-Kollektion“ ist beispielsweise eine Linie für den Alltag – ganz ohne sportlichen Bezug. Wir setzen verstärkt auf fair und vegan produzierte Kleidung als Beitrag zur Nachhaltigkeit. Darüber hinaus launchen wir neue Kollektionen von Nadine Angerer und Anja Mittag.

Worauf seid ihr besonders stolz?

Auf die gute und langjährige Zusammenarbeit mit Nadine Angerer, Anja Mittag und eigentlich allen Testimonials, die uns einen Abschnitt begleitet, damit begeistert, motiviert und neu inspiriert haben.

Was waren Rückschläge und Anfangsschwierigkeiten und wie seid ihr damit umgegangen?

Rückschläge gab es häufig. Man darf sich davon nur nicht verunsichern lassen. Man muss sich damit intensiv auseinandersetzen und Lösungen finden. Geht eine Türe zu, geht auch eine andere auf.

Mit wem arbeitet ihr zusammen?

Im Nebengeschäft statten wir Vereine mit Teamsportbekleidung von erima, Kempa, Spalding und Uhlsport aus. Unser Hauptgeschäft ist zopfball als Bekleidungsmarke.

Mittlerweile haben wir ein recht großes Netzwerk aufgebauen können, sind beim DFB Pokal Fanfest der Frauen immer dabei und veranstalten ein bis zweimal im Jahr Mädchenfußball Camps.

Wie ist die Resonanz auf zopfball?

Viele erkennen unseren Grundgedanken: etwas besonderes für Frauen zu schaffen. Das betrifft unser Brand und die Veranstaltung der Camps für Mädchen. Es gibt Kundinnen, die uns seit Jahren begleiten, das ist ein schönes Feedback für uns.

Welche Ziele habt ihr für die Zukunft?

Wachstum ist natürlich ein erklärtes Ziel. Die stetige Weiterentwicklung unserer Produkte und uns selbst – mit dem Anspruch der kontinuierlichen Verbesserung ebenso.

Welche Projekte stehen noch an?

Neue Kollektionen mit Sportlerinnen, neue Kollaborationen mit spannenden Frauen auch abseits des Sports.

Wie groß ist euer #teamzopfball?

Unser Kernteam ist klein aber fein. Darüber hinaus haben wir tolle Studis und Trainerinnen, die uns bei Bedarf mit vollem Einsatz unterstützen.

Seid ihr auch sportlich aktiv?

Ja, jedoch nicht vergleichbar wie es früher möglich war.

Was würdet ihre anderen Mädchen* / Frauen* raten, auch im Hinblick auf die Gründung einer eigenen Marke?

Vereinfacht gesagt – wenn die Idee permanent im Kopf kreist und dein inneres Feuer entfacht hat, würde ich immer raten: Mach das! Wie sich dann alles entwickelt, ob man am Ende Erfolg hat oder scheitert, ist – in meiner persönlichen Einstellung – diesbezüglich zweitrangig. Für meinen Teil möchte ich eines Tages nicht bereuen, etwas nicht probiert zu haben, an das ich glaube und von dem ich überzeugt bin.