Name: Jule Beyel
Beruf: Schülerin (Oberstufe)
Sportbezug: Fußballerin , Schiedsrichterin und Trainerin
Homepage: fupa.net/schiri/
fupa.net/club/vfj-ratheim

Jules Story

Fußball ist meine große Leidenschaft. Mit drei Jahren habe ich angefangen beim VfJ Ratheim 1912 e.V. Fußball zu spielen. Nachdem ich mehrere Jahre mit Jungs zusammen gespielt habe, bin ich in die Mädchenmannschaft unseres Vereins gewechselt. Heute spiele ich dort bei den B-Juniorinnen in einer kreisübergreifenden Staffel mit den Fußballkreisen Heinsberg, Düren und Aachen. Bisher sind wir je einmal Kreismeister und Kreispokalsieger geworden.

Als ich dreizehn Jahre alt war, hat ein Schiedsrichter bei einem Fußballturnier eine Entscheidung getroffen, die ich nicht nach vollziehen konnte. Da beschloss ich, selbst einen Anwärter-Lehrgang zu absolvieren und Schiedsrichterin zu werden. Im Herbst 2017 war es dann soweit: Ich erhielt meine Schiedsrichterlizenz. Von da an war ich nicht nur mit ganzem Herzen Fußballerin sondern auch Schiedsrichterin. Ziemlich schnell wurde ich dann als Assistentin in der Frauen Regionalliga und Herren Bezirksliga eingesetzt. Im Gespann anzutreten ist MEGA und super lehrreich. Von den männlichen Kollegen werde ich voll akzeptiert und respektiert. Seit diesem Jahr bin ich auch als einziges Mädchen Mitglied des Kreisförderkaders. Dort wird man noch zusätzlich geschult und gecoacht. Im Frühjahr 2019 schloss ich zudem meine C-Lizenz mit Erfolg ab. Nun kenne ich alle Seiten des Fußballs und kann als Schiedsrichterin das ein oder andere besser nachvollziehen.

Immer wieder habe ich durch den DFB große Highlights in meinem Leben erlebt. In diesem Jahr war ich dank der Egidius-Braun-Stiftung in Bad Malente in der Sommerakademie, die in Kooperation mit der Klitschko Foundation veranstaltet wurde. Dort trafen Jugendliche aus Deutschland und der Ukraine aufeinander und lernten mehr über Wladimir Klitschko F.A.C.E the Challenge Methode. In der Woche haben wir einiges zusammen erlebt und unter anderem kamen Wladimir Klitschko und Réne Adler zu Besuch. Außerdem haben wir nicht nur Freunde fürs Leben gefunden, sondern auch eine andere Kultur kennen gelernt. In der Woche haben wir viel über uns selbst gelernt, viel gelacht und neue Sichtweisen aufs Leben bekommen.

Zudem wurde ich vom Kreisschiedsrichter-Ausschuss ausgewählt, unseren Kreis in Hennef bei einem Sichtungsturnier für Mädchen zu vertreten. Zusammen mit zwei anderen Schiedsrichterkolleginnen aus anderen Kreisen war ich dafür im Sommer dieses Jahres in Hennef. Dort haben wir im Gespann die Mädchenstützpunkte im Verband Mittelrhein gepfiffen. Das Besondere: Mit Headset und Funkfahnen ausgerüstet haben wir live coachings bekommen. Im Laufe des Wochenendes kam Hannah Riederer zu Besuch, die selbst in der 2. Frauen-Bundesliga pfeift. Dieses Wochenende war als Schiedsrichterin sehr lehrreich und ich habe einiges mitgenommen.

Ein weiters Highlight war, dass ich am vergangenen Montag Assistentin bei einem Freundschaftspiel der U-15 Frauen-Nationalmannschaft sein durfte. Das Spiel war gegen Wegberg-Beeck und hat mega viel Spaß gemacht.

An machen Tagen / Wochenenden ist es ziemlich stressig, aber es macht mich einfach glücklich auf dem Fußballplatz zustehen, egal ob mit oder ohne Pfeife. Es ist für mich einfach der perfekte Ausgleich zum stressigen Leben in der Oberstufe.

Mein Tipp an andere:

Lasst euch von niemanden sagen, was ihr tun dürft und was nicht. Es gibt keinen typischen Männersport. Wichtig ist, dass man bei dem, was man tut, mit Leidenschaft und ganzem Herzen dabei ist. Egal ob Sport / Beruf oder was auch immer – es muss euch gefallen und sonst niemandem. Wenn man ein Ziel vor Augen hat, kann man alles erreichen. Also kämpft für eure Ziele.

Mit sportlichen Grüßen,

Jule