Name: Marie Barowski
Beruf: Schülerin
Sportbezug: Basketballspielerin, Trainerin, Schiedsrichterin
Instagram: mariebarowski / outdoortraining_am_see / basketslimburg
Homepage: www.baskets-limburg.de / www.bcwiesbaden.de

Maries Story

In meiner Kindheit habe ich mich durch einen Großteil von Sportarten durchprobiert: Von Judo über Schwimmen, Kunstturnen und Fußball war alles dabei. Mit vier Jahren habe ich mit Ballett angefangen, was auch für neun Jahre auch meine große Leidenschaft war.

Durch eine Freundin bin ich dann aber zu einem Probetraining im Basketball gekommen, und ab da wusste ich: Das ist mein Sport! Ich hörte mit allen anderen Sportarten auf und konzentrierte mich voll auf den Basketball.

Angefangen habe ich schließlich bei den Baskets Limburg in der U14. Damals waren wir zwei Mädchen unter Jungs. Gleichzeitig trainierte ich allerdings noch bei unserer Mädchenmannschaft (ohne Spielbetrieb) mit. Als ich in den Spielbetrieb mit den Jungs gestartet bin, war ich verständlicherweise sehr nervös. Die Angst davor, Fehler zu machen, war groß, denn man musste sich beweisen. Oft war es so, dass, wenn man einen Fehler gemacht bzw. den Ball verloren hat, den Ball eine lange Zeit nicht wieder bekam. Daher musste ich mir das Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten hart erkämpfen. Mit jeder guten Aktion und mit jedem Korb wuchs zum Glück das Vertrauen und das eigene Selbstbewusstsein. Im Laufe der Saison entwickelte ich mich sogar so gut, dass ich mir meinen Platz im Team erarbeitet hatte und sogar in der „Starting Five“ spielte.

Im nächsten Jahr war ich zu alt für die U14 und damit für das gemischte Team und musste hoch in die Damenmannschaft (Bezirksliga) wechseln. Der Altersunterschied war riesig und das gleiche Spiel fing von neuem an. Durch meine Disziplin und Ehrgeiz konnte ich mich jedoch bald anpassen und gehörte nach einem Jahr ebenfalls der „Starting Five“ an.

Allerdings ist die Situation im Damenbasketball oftmals keine einfache. Die größten Probleme sind der Personalmangel (Karriere, Familie….) und der ständige Trainerwechsel bzw. -mangel. Deshalb wurde das Team in Limburg immer kleiner… allerdings bin ich immer noch ein Teil davon und zusammen versuchen wir wieder, Basketball auch für Frauen bekannter und interessanter zu machen.

Trotzdem wollte ich irgendwann mehr: Um weiter gefördert zu werden, suchte ich deshalb nach einem Zweitverein. Nach einigem Suchen machte ich ein Probetraining im Sommer 2018 bei den 1. Damen des BC Wiesbaden (Regionalliga). Es hat unheimlich Spaß gemacht, aber dieses Mal war das Niveau ein ganz anderes. Viele spielten so lange Basketball, wie ich alt war. Trotzdem wollte ich es versuchen. Wir trainierten hart, und mental musste ich einiges einstecken, aber zweifeln durfte ich an mir nicht. Durch das tolle Team, das mich unterstützt und mir bei meinem Weg besser zu werden half, habe ich mich letztendlich dazu entschlossen, dort mit meiner Doppellizenz zu spielen.

Die erste Saison habe ich nur trainiert und einige wichtige Schritte in meiner Entwicklung gemacht. Derzeit – in der 2. Saison – durfte ich bereits in einigen Spielen ein paar Minuten auf dem Feld stehen. Das Wichtigste für mich ist dabei allerdings die Herausforderung. Die Entwicklung, die ich durch das Scheitern, Fehler machen und mich verbessern, gemacht habe, wirkt sich immens in anderen Bereichen meines Lebens aus.

Um etwas zurückzugeben, habe ich 2016 angefangen, Mannschaften in Limburg zu trainieren. Zunächst die U12 und nun seit drei Jahren die Minis/ U8. Das Schöne am Trainieren der Jugendteams ist vor allem die Unberührtheit der Kinder. Sie blühen in dem, was sie tun, komplett auf, haben unheimlichen Spaß und saugen einem das ganze Wissen aus den Fingern. Die Entwicklung der Kinder anzuschauen, ist besonders schön und gibt einem selbst etwas zurück. Daher hab ich 2019 meine D-Trainerausbildung absolviert, um meine Trainings weiter zu verbessern.

 

Ein wichtiger Schritt in meiner Entwicklung war auch die Schiedsrichterausbildung 2018. Dabei werden die eigenen Fähigkeiten, die Entscheidungsqualität und das Selbstbewusstsein besonders geschult. Allerdings muss man viel einstecken können, vor allem als Mädchen, da häufig an der Kompetenz gezweifelt wird. Da hilft es nur, die Menschen vom Gegenteil zu überzeugen.

Im Sommer 2019 durfte ich außerdem ein Teil der “Challenge Academy” (ins Leben gerufen von der Klitschko Foundation und der Egidius Braun Stiftung) werden. In dem knapp einwöchigen Programm lernten wir anhand der F.A.C.E. Methode, wie wir die Entwicklung unserer Ziele, Tätigkeiten und uns selbst beeinflussen und verbessern können. Dieses Programm war ein internationaler Austausch. Ukrainer und Deutsche verbrachten die Tage zusammen und lernten sich kennen. Durch diese wunderbare Zeit habe ich viele tolle neue Menschen kennen gelernt, einiges über die ukrainische Nationalität erfahren, an meiner Entwicklung gearbeitet und viel Spaß gehabt. Solch ein Programm kann ich jedem empfehlen, der die Möglichkeit dazu hat.

Im Sommer 2019 habe ich darüber hinaus auch meine Leidenschaft für das Outdoortraining entdeckt. Das bedeutet, Bodyweighttraining, entweder als Intervall oder Zirkeltraining (mit Gewichten), das ganze Jahr über draußen am See mit einer tollen Gruppe von Leuten.

Meine Woche ist also voll gepackt mit Sport, allerdings ist genau das mein Ausgleich zur Schule und zum Alltag, um dort wieder volle Power geben zu können.

 

Mein Tipp an andere:

Einen generellen Tipp zu geben, ist schwer, allerdings kann ich euch aus meiner Erfahrung heraus mitgeben, dass es nichts Besseres als Herausforderungen gibt. Es zählt letztendlich nicht, ob ihr euer Ziel erreicht habt oder nicht, sondern die Entwicklung, die ihr bis dorthin gemacht habt. Das Scheitern und wieder Aufstehen und dadurch stärker werden und die Erfahrungen, die ihr sammelt. Davon profitiert ihr und lernt euch selbst kennen, wie ihr Sachen angeht und vor allem eure Stärken.

Mein Tipp ist also: Nehmt Herausforderungen an, setzt euch Ziele, egal wie hoch sie sind (eure Grenzen setzt ihr euch selbst), und vergesst nicht zu träumen! Am Ende gilt: „Der Weg ist das Ziel!“